unterwegs
Sonntag, 29. Januar 2012
Sinniges und Unsinniges (8)
reiseschaf, Sonntag, 29. Januar 2012, 17:29
KUNST UND WAHRHEIT liegen manchmal dicht beieinander...



Oder doch nicht? Das linke Bild stammt aus Vancouver, rechts ein Foto aus Lübeck. Schilderwelten...

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Donnerstag, 20. Januar 2011
Der Fluch des Albatros
reiseschaf, Donnerstag, 20. Januar 2011, 22:48
Aus aktuellem Anlass um die Ereignisse auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock", das einen Albatros als Gallionsfigur führt, etwas maritime Lyrik aus dem Hause Disney:


Schaumgekrönte Wellen branden
gegen Kap Kanaster an.
Bald werd' ich dort wieder landen,
wo dereinst mein Weg begann.



Wind frischt auf, und mit dem Brausen
fliegt mein Schiff in Richtung Watt.
Schon gewahr' ich Entenhausen:
Heißgeliebte Heimatstadt!

Lichtbestreuter Hafen - endlich
fährt mein Kurs mich an den Kai.
Vor mir wird die Skyline kenntlich
- da erklingt von Luv ein Schrei.

Gellend klingt er, so als ginge
grad ein Topgast über Bord.
Mit dem nächsten Rettungsringe
eile ich zum Unfallort.

Doch das Meer liegt bleigegossen,
niemand aus der Mannschaft fehlt.
Über meinen Schreck verdrossen,
hab' ich es dem Maat erzählt.

"Was Euch eben so verdroß,
das war der Ruf des Albatros.
Wehe dem, der ihn vernimmt:
Sein Schicksal ist vorausbestimmt."

Kaum gehört, ist's schon geschehen,
und das Unglück zieht herauf.
Vor mir türmen sich die Seen
bis auf Leuchtturmhöhe auf.

Wie ein Jux der Elemente
tanzt im Sund mein stolzes Schiff.
Backbord drohen Felsenwände,
steuerbord das Teufelsriff.

Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;
Gott hat uns den Weg gesucht.
Vor uns muß die Insel Kniest sein,
wir sind in der Gumpenbucht.

Still verdümpeln kleine Wellen,
denn der Sturm zog hier vorbei.
Doch wie tausende Tschinellen
hämmert wieder dieser Schrei.

Wer verdenkt mir meine Rage,
als ich seinen Ursprung such'?
Auf der höchsten Takelage
sitzt der Vogel wie ein Fluch.

Und der Maat brüllt ängstlich: "Boss,
er ist zurück, der Albatros!
Zweimal wehe, wer ihn schaut.
Sein Leben ist auf Sand gebaut."

Ich vergesse Ruh' und Sitte
- dieser Vogel macht mich krank -
und betrete die Kajüte
mit des Käpt'ns Waffenschrank.

Knarrend öffnet sich die Türe
und ermöglicht mir die Wahl
aus dem glitzernden Spaliere
voller kaltem blauen Stahl.

Das Kaliber sei ein solches,
daß vom Opfer nichts mehr bleibt,
das die Federn dieses Strolches
bis zum Erdtrabanten treibt.

Gut gezielt: Ich expediere
durch der Waffe langen Lauf
diesem großen Unglückstiere
eine Ladung Blei hinauf.

Doch die brav getroffne Leiche
stürzt herab wie ein Geschoß.
Fragt mich nicht warum, ich weiche
ihm nicht aus, dem Albatros.

Weh mir Frevler, daß ich schoß
den Schicksalsvogel Albatros!
Dreimal wehe, daß ich traf!
Dafür trifft mich des Schicksals Straf'!

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Mittwoch, 19. Januar 2011
Sinniges und Unsinniges (7)
reiseschaf, Mittwoch, 19. Januar 2011, 21:57
"Geht man zu Fuss durch die Welt, nimmt man Entfernungen vollkommen anders wahr. Ein Kilometer ist ein Spaziergang, zwei Kilometer sind ein weiter Weg, zehn Kilometer ein ordentlicher Marsch, und 50 Kilometer liegen fast jenseits der Vorsetllungskraft. Die Welt wird, das merkt man schnell, zu einem Riesenreich, das nur Sie und die kleine Schar Ihrer Mitwanderer kennen. Globales Denken heisst Ihr kleines Geheimnis.



Ausserdem ist das Leben einfach und geregelt. Zeit hat nicht die geringste Bedeutung mehr. Wenn es dunkel wird, legt man sich schlafen, wenn es hell wird, steht man auf, und alles, was dazwischen liegt, ist das,was dazwischen liegt. Mehr nicht. Es ist herrlich. Wirklich, glauben Sie mir. Man hat keine Termine, keine Bindungen, keine Verpflichtungen und keine Aufgaben, man hat auch keine besonderen Ambitionen, man hat nur die kleinsten, schlichtesten Wünsche, die sich leicht erfüllen lassen. Man existiert in einem Zustand der gelassenen Langeweile, der keine Aufgeregtheit etwas anhaben kann, Das einzige, was einem abverlangt wird, ist die Bereitschaft, weiterzutrotten."

Bill Bryson, Frühstück mit Bären

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