Der gestrige Bericht im Hamburger Abendblatt hat es mir in Erinnerung gerufen: im Dodauer Forst nahe Eutin steht die "Bräutigamseiche". Nicht ganz uneigennützig bin ich mal hingefahren - und es lagen tatsächlich drei Briefe im Astloch des Baumes.

Der Text der Infotafel:
"Es begann wie im Märchen: Am 2. Juni 1891 liessen sich die Tochter des damaligen Oberforstmeisters Ohrt und der Leipziger Schokoladen-Fabrikant Schütte-Felsche unter dieser Eiche trauen - und das kam so... Der Vater des jungen Mädchens missbilligte zunächst die Verbindung mit dem Schokoladenfabrikanten. Das Pärchen tauschte heimlich Nachrichten und Liebesschwüre aus und benutze dazu das Astloch in dieser knorrigen, uralten Eiche. Als der Förster schliesslich seinen Widerstand aufgab, gab sich das Paar unter diesem Baum das Jawort.



Seit 1927 verfügt die Eiche über eine eigene Postanschrift: Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin.

Heute erreichen täglich bis zu 40 Briefe aus aller Welt die Eiche. Das Briefgeheimnis gilt hier nicht: die Briefe werden von jedem herausgenommen, gelesen und bei Interesse mitgenommen, ansonsten legt man sie einfach zurück ins Astloch. Mit inzwischen schon über 100 Ehevermittlungen wird die Bräutigamseiche ihrem Namen mehr als gerecht.